Presse - Kempen
Unsere Meinung und unsere Aktivitäten werden in der Presse veröffentlicht.
WZ 05.05.2021
Bürgerinitiative Kempen kritisiert Masterplan
Kempen. Der Masterplan Klimaschutz hat am 22. April mit der zweiten Bürgerbeteiligung in Kempen einen Schritt nach vorne gemacht. Einen Tag zuvor hatte die Bürgerinitiative Kempen ein Schreiben an Professor Mario Adam von der Hochschule Düsseldorf, der für die Begleitung des Masterplans zuständig ist, geschickt. Mit ordentlich Kritik und Anregungen, die auch die Stadt Kempen erreichten. Die Bürgerinitiative unter Rainer Clute-Simon stellt das Verfahren zum Masterplan in ihrem Schreiben in Frage.
Es sei ein zufälliges Sammelsurium „von mehr oder weniger offensichtlichen und auf der Hand liegenden Vorschläge“. Auf Nachfrage berichtet die Stadtverwaltung, Adam habe die Mail vom 21. April sogleich beantwortet – soweit der Inhalt die Veranstaltung betraf. Dabei sei er in der Antwort und auch in seinen Darstellungen während der Veranstaltungen auf die Kritikpunkte eingegangen und habe den gewählten Ansatz erläutert. Einer der Kritikpunkte der Bürgerinitiative Kempen bezieht sich auf das individuelle Handeln der Bürger: Die Mitwirkung der Bürger soll sich in der zweiten Bürgerbeteiligung im Wesentlichen auf Maßnahmen zur Aktivierung privaten Handels beschränken. Mit dem Schreiben appelliert die Bürgerinitiative an die Stadtverwaltung, dass sie mit bestem Beispiel vorangehen möge und die Bürger mitreißt und motiviert. Dazu äußert sich die Stadt auf Nachfrage wie folgt: „In den Workshops im zweiten Teil der Veranstaltung wurde das Handeln der einzelnen Menschen in den Fokus gerückt, da für die Reduzierung des CO2-Ausstoßes, den auch jede/r Bürger*in in Kempen rechnerisch verursacht, das Handeln im privaten Bereich mit von entscheidender Bedeutung ist.“Weiter geht es mit einer Auflistung an Fragen. Fragen, die die Bürgerinitiative in Bezug auf konkrete Beispiele des Masterplans Klimaschutz stellt. Etwa: Warum man denn nicht ein schon ausgearbeitetes Konzept einer vergleichbaren Stadt als Vorlage nehme und es anpasse? Als Beispiel wird die Stadt Willich genannt. Außerdem werden klimaschädliche Baumaßnahmen der Stadt kritisiert. Bei der Sanierung des Rathauses etwa wird die Energieverschwendung nicht behandelt, die Fenster sind weiterhin nicht gedämmt. „Warum nutzt die Stadt nicht auf breiter Basis die quasi Null-Prozent-Finanzierung, die die KfW Kommunen für klimawirksame Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung stellt?“, schreibt Rainer Clute-Simon von der Bürgerinitiative Kempen weiter. In weiteren Punkten werden Beleuchtungen sowie die Regenrückhaltebecken der Stadt an den Pranger gestellt. Die Stadt erklärt, dass die angeschnittenen Fragen überwiegend bereits an Verwaltung und Politik herangetragen worden seien und aktuell bearbeitet werden oder bereits beantwortet wurden.„Der Dialog mit Bürger*innen und Akteuren in der Stadt Kempen wird selbstverständlich fortgesetzt“, schreibt Kirsten Pfennings von der Pressestelle. Eine öffentliche Präsentation zur vorläufigen Treibhausgasbilanz der Stadt Kempen sowie ein „Runder Tisch Klimaschutz“ begleitend zur Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes seien geplant. Mehr Infos gibt es auf der Webseite der Stadt unter:www.kempen.de/de/inhalt/umwelt-und-klimaschutz/
WZ 28.04.2021
B-Plan 167 – südlich Schmeddersweg: Bürgerinitiative fordert Lärmschutz-Maßnahmen vor der weiteren Erschließung des Kempener Westens
Erneuter Anlauf für „Tempo 30“ auf Birken- und Berliner Allee
Kempen. Christoph Dellmans hat Post von Peter Hader vom Fichtenweg, von Ansgar Reichmann, Birkenallee, und von Gisela Ditzen, Berliner Allee. Sie schreiben dem Kempener Bürgermeister gemeinsam als „Bürgerinitiative Lärmschutz K12“. Die Initiative äußert zum wiederholten Male Kritik an der Verkehrssituation in ihrem Wohnumfeld. Mit aktuellem Bezug. Und in Bezug auf die Baupläne, die es für diesen Bereich des Kempener Stadtgebietes gibt.
Die drei erheben Einwände gegen den Bebauungsplan 167, der sich auf eine Fläche südlich des Schmedderswegs bezieht. Es handelt sich dabei um den Bereich zwischen Ziegelheider Straße im Süden und Schmeddersweg im Norden. Er gehört zum Großprojekt „Kempener Westen“. Vorgezogen wird hier der Bau von zwei Seniorenheimen durch die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist und eine Kita. Das Grundstück für die Heime wurde von der Stiftung gekauft. Geschaffen werden sollen 165 Voll- und Kurzzeitpflegeplätze sowie 69 Stiftswohnungen. Die Kita kann sechszügig betrieben werden. Erläutert wurden die Pläne zuletzt im Planungsausschuss Ende Februar.Die Vertreter der Bürgerinitiative stellen im Schreiben zunächst fest, dass an den Straßenzug Oedter Straße, Birken- und Berliner Allee in den vergangenen Jahren „immer mehr Baugebiete“ angeschlossen wurden. Sie nennen Peschweg, Breslauer Straße oder Heyerdrink. Auch verweisen sie darauf, dass das Kempener Krankenhaus und das Schwimmbad Aqua sol erweitert wurden. Die Anwohner stellen fest: „Der Verkehrslärm ist jetzt schon kaum zu ertragen.“Mit 245 Unterschriften von Unterstützern im Rücken hatten sie bereits 2018 zur 56. Änderung des Flächennutzungsplans Lärmschutzmaßnahmen am bestehenden Straßenzug gefordert, u.a. Tempo 30. Dies sollte aus Sicht der BI umgesetzt werden, bevor weitere Neubaugebiete angeschlossen würden.Doch die Aussicht auf Verbesserung der Verkehrsverhältnisse auf dem oben genannten Straßenzug durch Vorschläge der Verwaltung, die die Initiative etwa mit dem Beschluss des Umweltausschusses im September 2019 verbunden hatte, hat sich bis dato für sie nicht erfüllt.Stattdessen solle die Erschließung des Baugebiets (B-Plan 167 südlich des Schmedderswegs) entgegen dem Beschluss über den Schmeddersweg erfolgen, kritisieren sie. Keinen Fortschritt erkennen sie bei der Nord-Südachse Kempens. Dort fordern sie Initiative, außerdem den Anschluss des Baugebiets an den Norden. Die Forderung nach Tempo 30 auf der Oedter Straße, Berliner Allee und Birkenallee halten die unterschreibenden Anwohner aufrecht. Der Lärmpegel sei „weit über den Grenzwerten für Wohngebiete nach der 16. Bundesimmissionsschutzverordnung“. Die Initiative Lärmschutz K12 hatte schon im Mai 2019 wie die Initiative „Fahrradstadt Kempen“ gefordert, zunächst eine Umgehungsstraße zu bauen.
B-Plan 167
Die Stadt beabsichtigt im Zuge der Entwicklung des Kempener Westens südlich des Schmedderswegs einen Bebauungsplan aufzustellen. Ziel ist es, Baurecht für die Errichtung eines Altenheimes und einer Kindertagesstätte zu schaffen. Die zwei Hektar-große Fläche wird zurzeit landwirtschaftlich genutzt. Der Planungsausschuss hatte am 24. Februar die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit beschlossen. Der Entwurf des B-Plans liegt bis einschließlich 30. April aus. Einsichtnahme im Stadtplanungsamt nach Terminvereinbarung (02152/917-3344) oder per E-Mail (rathaus@kempen.de). www.kempen.de
RP 28.04.2021
Berliner Allee: Anwohner in Aufruhr
Tempo 30 in Kempen
Fragt man die Menschen, was sie sich wünschen, dann stehen Gesundheit und ein langes Leben an erster Stelle. Manchmal noch in Kombination mit Glück und Erfolg. Jeder ist für sein Glück selbst verantwortlich. So muss man sich viel aktiv bewegen, damit diese Wünsche in Erfüllung gehen. Aber die Luft, die wir atmen, können wir uns nicht aussuchen, aber wir können etwas gemeinsam tun, dass die Luft besser wird.
Dies sind alles Maßnahmen zum Klimaschutz. Verhaltensänderungen in den Bereichen Mobilität, Energie, Ernährung und Wohnen. Doch wenn Herr Schröder (Baudezernent der Stadt Kempen) sogar bei einem einfachen Tempo 30 schon von einem frommen Wunsch redet, werden wir es nicht schaffen. Wir brauchen nicht nur flächendeckend Tempo 30, sondern Verkehrsreduzierung in ganz Kempen. Kempen ist die Stadt der kurzen Wege, es ist alles zu Fuß oder mit dem Rad innerhalb von zehn Minuten erreichbar. Die Menschen bewegen sich gerne aktiv, wenn die Wege sicher und schön sind. Dies muss unser Ziel sein.
Verkehrsplaner Hermann Knoflacher (TU Wien) sagte schon 2007: „Im Gegensatz zu allen anderen Menschen dürfen sie [die Autofahrer] die Umwelt straffrei verlärmen, verunreinigen und die öffentliche Sicherheit gefährden. Ein randalierender Betrunkener wird wegen Lärmbelästigung verhaftet, Autofahrer, die zu allen Tages- und Nachtzeiten unsere Häuser beschallen, werden akzeptiert. Würde ich als Fußgänger mit einer Dose krebserregende Substanzen versprühen, wäre das gesetzeswidrig. Tausende Autofahrer tun das täglich ungehindert und verkürzen die Lebenszeit von uns allen um durchschnittlich zwölf Jahre.“ Dies sind klare Worte, die auch die Menschen in der Verwaltung in Kempen beherzigen müssen und etwas tun müssen, damit die Menschen hier in Kempen gesund leben können. Politik hat in Kempen auch ein eindeutiges Signal gegeben und ein Radkonzept 2019 verabschiedet. Bisher sind noch nicht einmal Fahrradzonen, die Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht und Tempo 30 umgesetzt worden. Dies wären Maßnahmen gewesen, die innerhalb weniger Wochen umsetzbar gewesen wären. Ein großer Schritt zu mehr Gesundheit und einem längeren Leben.
Dies ist kein frommer Wunsch, sondern ein Muss für Mensch und Klima.