Grün und Blau

Was muss gemacht werden, damit Kempen das 1,5°-Ziel erreicht?

Grünräume sichern und vernetzen

Grünräume und -flächen haben zudem eine außerordentlich positive Wirkung auf die Umwelt, denn sie

  • binden das Treibhausgas CO2
  • produzieren Sauerstoff
  • filtern Staub
  • speichern Regenwasser bei Starkregen
  • reinigen Niederschlagswässer (Grundwasserbildung)
  • erhöhen die Biodiversität


Weitere positive Effekte auf unser Wohlbefinden:

Lärmreduktion, mehr Naturnähe, Funktion als sozialer Treffpunkt und die beruhigende Wirkung von Grünflächen.

Wasser intelligent nutzen

Wasser kann in der Klimawandelanpassung auf unterschiedliche Weise positive Effekte erzeugen:

  • Wasseroberflächen fördern die Luftzirkulation
  • Fließgewässer leiten Frisch- und Kaltluft und vernetzen Freiflächen
  • Fließgewässer bieten ideale Bedingungen für eine vielfältige und hitzeresistente Vegetation
  • Wasser bietet im Sommer einen unbezahlbaren Erholungs- und Erlebniswert


Ein weiterer Grund, warum wir uns mit dem Thema Wasser noch intensiver auseinandersetzen müssen, sind die immer häufiger auftretenden Wetterextreme. Auf Hitzewellen folgen Unwetter und Starkniederschläge, die die bestehende Infrastruktur belasten. Gleichzeitig ist das Niederschlagswasser zu wertvoll für die Einleitung in das Kanalnetz. Intelligentes Regenwassermanagement (z.B. durch die Schwammstadt s.u.) wird also eine immer wichtigere Rolle spielen. Zudem bringen naturnahe Maßnahmen gegenüber technischen Bauten einige Zusatznutzen – bei einem geringeren Investitionsaufwand.

Topp 5 - Maßnahmen für Kempen

Siedlungsnahe Freiräume sichern und ausbauen
Grünräume rund um Siedlungen sind besonders wichtig. In diesen Gebieten entsteht Kaltluft, die zur nächtlichen Abkühlung beiträgt. Zudem dienen sie tagsüber als angenehmer Aufenthaltsort.

Klimawandelanpassung bei jeder Sanierung
Jede Straßen- oder Platzsanierung und jede Erneuerung von Einbauten sollte auch für ein besseres Mikroklima genutzt werden. Im Rahmen der Bauarbeiten lassen sich Synergien erzielen und sowohl Baumpflanzungen als auch Entsiegelung umsetzen.

Straßenbäume pflanzen
Beschattete Straßen heizen sich tagsüber weniger stark auf und strahlen nachts weniger Hitze ab. Schon eine einseitige Baumreihe, die idealerweise Geh- und Radwege beschattet, erhöht die Aufenthaltsqualität spürbar. Platz für Bäume wird durch eine Neuorganisation des Straßenraumes gewonnen.

Großflächige Grünräume schützen/schaffen
Eine deutlich messbare Kühlungswirkung ganzer Ortsteile lässt sich bei Grünflächen mit einer Größe ab 1 ha nachweisen. Solche Freiflächen und Wälder, egal wo, also unbedingt erhalten!

Alltagswege klimafit machen
Fuß- und Radwege, Wartebereiche bei öffentlichen Verkehrsmitteln, Zebrastreifen oder Kreuzungen, Vorbereiche von Geschäften, Ämtern, Arztpraxen, Schulen: Damit all diese angenehm zu nutzen sind, braucht es in den Sommermonaten Beschattung und Kühlung, aber auch Witterungsschutz. Aufenthaltsbereiche sollten priorisiert und vulnerable Bevölkerungsgruppen (u.a. ältere Menschen und Kinder) geschützt werden.

Oberflächenversiegelungen reduzieren
Auch beim Wasser ein Thema: Je mehr unversiegelte Flächen desto weniger Oberflächenabfluss. Und je mehr belebter Boden, desto positiver der lokale Klimaeffekt.

Offene und bewegte Wasserflächen erhalten und schaffen
Wasserflächen und ihre Uferbereiche sind besonders schützenswert. Wo möglich sollte auch Entwicklungsraum geschaffen und die Gewässer vergrößert werden.

Klima und Entwässerung koppeln
Bei Starkregen fällt viel Wasser an, das entweder über den richtigen Untergrund (wie bei Schwammstadtbäumen) gespeichert oder in gezielt gestaltete Überflutungsflächen eingespeist wird. Dort verdunstet es und trägt so zur Kühlung bei bzw. bieten solche Flächen auch Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

Offene und bewegte Wasserflächen erhalten und schaffen
Wasserflächen und ihre Uferbereiche sind besonders schützenswert. Wo möglich sollte auch Entwicklungsraum geschaffen und die Gewässer vergrößert werden.

Wassersensible Gestaltung als Vorgabe
Planungsprojekte sollten das Element Wasser stets mitbedenken. Diesen Aspekt am besten in allen Planungsaufgaben zum Standard machen!
Das Schwammstadt-Prinzip – auch Stockholmer System genannt – ist eine Bauweise, die einerseits für größere und vitalere Bäume sorgt und andererseits einer Überlastung des Kanals vorbeugt. Der Untergrund der Schwammstadt ist hohlraumreich (bietet somit Platz für Wurzeln und Wasser) und kann gleichzeitig überbaut werden (erfüllt also auch die Ansprüche des Straßenbaus).

Was sind eurer Ideen?
Wo können Pocketparks hin? Wo können Bäume gepflanzt werden, ohne dass den Gehenden Platz genommen wird.
Wo kann Wasser genutzt werden? u.s.w.