Bürgerinitiative Fahrradstadt KEmpen

Zukunfts-werkstatt
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— Mobilität —

19.11.2019 im LvD

Kritische Sicht auf das Radverkehrsgutachten und kluge Verbesserungsvorschläge

Das von der  Stadtverwaltung Kempen vor Kurzem vorgestellte Radverkehrskonzept fand  Zustimmung in allen Fraktionen  – viele Kempener Bürger sehen das kritischer.

Obwohl nach mehreren Jahren planerischen und gestalterischen Stillstands ein deutlicher Fortschritt zu erkennen ist, haben sich viele Bürgerinnen und Bürger von diesem Konzept wesentlich mehr versprochen: ein Leuchtturmprojekt für die Stadt Kempen.

Kempen ist die Stadt der kurzen Wege, so dass  innovative, zukunftsgerichtete Maßnahmen – große Fahrradstraßenzonen , Vorfahrt für Radfahrer, eine spürbar bessere Verkehrsführung für Radfahrer und Fußgänger – gut umzusetzen wären.  Davon ist in diesem Konzept leider zu wenig die Rede.

Deshalb haben sich in einem Vorbereitungstreffen am vergangenen Montag (11.11.2019) Vertreter  und Mitglieder von unterschiedlichen (Bürger)Initiativen und Vereinigungen (Bürgerinitiativen Fahrradstadt Kempen, Fahrradstadt Nettetal, Fairkehr-im-Kendeldorf, BI K 12, Natur und Umwelt, Critical Mass, ADFC, VCD und BUND) getroffen und eine Zukunftswerkstatt geplant, in der diese Ideen weiter diskutiert und vorangetrieben werden.

Im Rahmen der Zukunftswerkstatt erhietlen alle Kempenerinnen und Kempener Gelegenheit, ihre Wünsche für ein liebenswertes, kinderfreundliches und klimaneutrales Kempen an Verwaltung und Politik auszusprechen.

Wünsche für ein liebenswertes, kinderfreundliches und klimaneutrales Kempen an Verwaltung und Politik

In acht Arbeitsgruppen beleuchteten 50 engagierte Bürgerinnen und Bürger die derzeitige Situation des Verkehrs in Kempen vor allem aus der Sicht von Fußgängern und Radfahrenden. Mit großem Engagement analysierten die TeilnehmerInnen Schwachstellen und Problemzonen und machten zahlreiche Verbesserungsvorschläge. Dabei orientierten sie sich am neuen Radverkehrskonzept. Die gesammelten Verbesserungsvorschläge wurden diskutiert, priorisiert und abschließend im Plenum vorgestellt. 

Einhelliges Fazit: Im Konzept der Stadt gibt es praktisch keinen Vorrang für den Fahrradverkehr, die Ziele einer echten Verkehrswende werden zu wenig unterstützt.

Die wichtigsten Verbesserungsvorschläge:

  • Erweiterung der Fußgängerzone durch großzügige gemeinsam genutzte Verkehrsflächen (Bewegungszonen/Spielstraßen/Fahrradstraßen), insbesondere an allen Knotenpunkten am Innenstadtring und am Bahnhof.
  • Fahrradstraßen statt geplanter Tempo 30-Bereiche.
  • Neue Planung für den Innenring mit gemeinsamer Nutzung: Die Außenspur als Fahrradstraße für Radfahrende und Autoverkehr, die Innenspur als gegenläufigen Radweg.
  • Vorrang für den Radverkehr an Knotenpunkten, insbesondere auf dem Bahnradweg (bis nach Nettetal).

Nicht nur den TeilnehmerInnen der gelungenen Zukunftswerkstatt dürfte klar sein: Für eine liebenswerte, kinderfreundliche und klimaneutrale Stadt Kempen muss eine gefahrlose, einfache, und zügige Bewegung per Rad und zu Fuß gewährleistet sein.