Studien

Warum wir den Autoverkehr drastisch reduzieren und Radverkehr und ÖPV massiv fördern müssen. 

Wissenschaftlichen Studien zur Verkehrswende

Feinstaub

Radfahrende inhalieren laut einer Studie aus Belgien mit jedem Atemzug Zigmillionen gefährlicher Feinstaubpartikel (bis zu 100.000 Partikel je eingeatmetem cm³ Luft). Das sind 400-900% mehr als Autofahrende auf dieser Strecke max. eingeatmet haben.

Menschen, die fast nur das Auto für ihre täglichen Wege nutzen, emittieren für ihre Alltagsmobilität etwa 5-mal so viele Treibhausgase wie Menschen ohne Führerschein, die den ÖPNV nutzen, besagt eine Studie des Umweltbundesamts. 

Ein durchschnittlicher Mensch, der für seine Fahrten vom Auto auf das Fahrrad umsteigt, spart damit am Tag 3,2 kg CO2, wie ein internationales Team von Forschenden ermittelte.

geschützter Fahrradweg

Foscher der University of Colorado Denver und der University of New Mexico haben herausgefunden, dass Städte mit separaten geschützten Radwegen, eine um 44% geringere Unfallrate mit Todesfolge aufzuweisen haben, als andere Städte.

Jeder fünfte Unfall mit Radfahrenden wird durch parkende Autos verursacht, fand eine Studie der Unfallforscher der Versicherer heraus.

Etwa 4 kg Gummi, Plastik und Chemikalien werden durch Abrieb von einem Autoreifen bis in die entlegendsten Ecken der Erde verteilt, wie Forscher vom Norwegian Institut for Air Research und der Universität Wien herausfanden.

Kosten

Verkehrswissenschaftler der Universität Kassel gingen der Frage nach, welche Kosten Verkehrsmittel wirklich verursachen: Der Autoverkehr kostet die Kommunen das dreifache des ÖPNV. 

Eine Studie der European Cyclists‘ Federation erläutert, dass Radfahrende nicht nur öfter in der Innenstadt einkaufen, sondern sogar pro Einkauf mehr Geld ausgeben als Menschen die mit dem Auto einkaufen. 

Eine britische Studie des Transport of London kommt zu dem Ergebnis, dass Radfahrende sogar 40% mehr Geld in Geschäften ausgeben als motorisierte Verkehrsteilnehmende.

autofreie Zonen

Die Regierung von Madrid sperrte im Weihnachtsgeschäft die Innenstadt für Autos. Eine Studie der Großbank Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) zeigt: Gerade in den autofreien Zonen wurde deutlich mehr eingekauft. 

Laut einer Studie der Technischen Universität Dresden, verursacht der Autoverkehr in Deutschland jährlich Folgekosten von 90 Mrd. Euro, von denen 40 Mrd. nicht durch Steuereinnahmen gedeckt sind. Die 50 Mrd. gehen auf Kosten der Allgemeinheit. 

Eine Studie der Uni Lund kommt zu dem Ergebnis, dass jeder gefahrene Autokilometer die Gesellschaft 11 Cent kostet und jeder gefahrene Fahrradkilometer ihr ein Plus von 18 Cent einbringt.

Staus

Der unter Verkehrsforschern bekannte Leitsatz „Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten“ geht auf eine Studie der Wirtschaftswissenschaftler Gilles Duraton und Matthew Turner aus den USA zurück, die nachwiesen dass Stau mit Straßenausbau zunimmt.

Eine Untersuchung der Organisation Transportation of America, die sich für ein besseres Straßen- und Transportsystem einsetzt, zeigt auf, wie in den USA von 1993 bis 2017 mit dem Ausbau der Spurmeilen der Stau zunahm. 

Wie das Umweltbundesamt anhand einer Studie nachweist, würde eine generelle Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h auf deutschen Autobahnen die Treibhausgasemissionen um 2,6 Millionen Tonnen reduzieren. 

nicht ausgebremst

Eine US-Studie in der Stadt Portland kam zu dem Ergebnis, dass der Radverkehr den Autoverkehr kaum ausbremst und keinen Stau verursacht. 

Eine Studie vom Institut der deutschen Wirtschaft kommt zu dem Schluss, dass die Automobilindustrie nicht mehr das Wirtschaftswachstum in Deutschland prägt. 

Der Bundesverband Zukunft Fahrrad stellte gemeinsam mit dem Verbund Service und Fahrrad und dem Zweirad-Industrie-Verband eine Studie vor, die belegt, dass die Fahrradwirtschaft der Umsatz- und Jobmotor in Deutschland ist. 

Lebenserwartung

Radfahrende haben im Vergleich zu Autofahrenden eine um 20 Prozent verringerte Frühsterblichkeitsrate. Dies wurde anhand von Daten aus den Jahren 1991 bis 2016 in einer britischen Gesundheitsstudie an der Cambridge University ermitteltet.

Wissenschaftler des niederländischen Umweltforschungsinstituts CE Delft haben im Auftrag der Europäischen Public Health Alliance ausgerechnet, dass die Luftverschmutzung jährlich Kosten von 166 Mrd Euro und 400000 vorzeitige Sterbefälle verursacht. 

Eine Auswertung der Daten des Strava-Netzwerks hat ergeben, dass durch die Einrichtung von Pop-up-Radwegen ein deutlicher Zuwachs des Radverkehrs erzielt wird. In der Berliner Kantstraße nahm der Radverkehr sogar um 260% zu. 

vorzeitiger Tod

Laut einer Studie des Forschungsinstituts International Council on Clean Transportation sterben alleine in Deutschland jährlich ca. 13.000 Menschen vorzeitig durch Verkehrsabgase.

Eine Studie des Auto Club Europa kam zu dem Ergebnis, dass die meisten Verkehrsunfälle mit einem oder mehreren Verletzten von Männern verursacht werden und Männer deutlich häufiger im Flensburger Verkehrszentralregister auftauchen als Frauen. 

Der internationale Verbund verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen Oxfam stellte in einer Studie fest, dass in Deutschland die reichsten 10% der Bevölkerung für 26% der CO2-Emissionen verantwortlich sind.

Zählstationen

Mit Daten von 736 Zählstationen aus 106 europäischen Städten, belegt eine Studie des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change, dass im Erhebungszeitraum in Städten mit Pop-up-Radwegen 11-48% mehr Radfahrende unterwegs waren.

Laut einer Studie von Forschenden der Bundesanstalt für Gewässerkunde und der Bundesanstalt für Straßenwesen landen insgesamt jedes Jahr 60- bis 70.000 Tonnen Reifenabrieb im Boden. Weitere 8.700–20.000 Tonnen gelangen in das Oberflächengewässer.